Beispiel: Verbindungselement

Januar 1996

Projekt: Entwicklung eines neuartigen Verbindungselements für den Künstlerbedarf

Besonderheiten: Dieses neue Produkt reduziert die Kosten und steigert die Stabilität von Rahmenkonstruktionen. Es ist ein typisches Beispiel für ein geschütztes Eigenprodukt.

Für die Herstellung von Malgründen für die Malerei werden seit Jahrhunderten Keilrahmen eingesetzt. Die heute industriell gefertigten Holzleisten sind in den Ecken mit Schlitz und Zapfen versehen und werden ineinander gesteckt. Durch einen Keil in jeder Ecke kann die Leinwand auch später noch nachgespannt werden.

Statisch gesehen handelt es sich um eine gelenkige Eckverbindung: Der Rahmen lässt sich diagonal verschieben. Durch die Spannung der Leinwand kommt es oft dazu, dass sich der Keilrahmen in sich verdreht, tordiert. Eine Ecke des Rahmens steht von der Wand ab und lässt sich gegen die Spannung der Leinwand nicht zurückdrücken.

Das von mir entwickelte Verbindungselement bietet zwei Vorteile: Die Rahmenleisten werden in den Ecken biegesteif miteinander verbunden. Dadurch steigert sich die Belastbarkeit des Rahmens bei gleichen Rahmenleisten genau um den Faktor Fünf. Es können wesentlich stabilere Rahmen gebaut werden. Ein Tordieren des Rahmens ist ausgeschlossen.

Weiterhin werden die Rahmenleisten durch das Verbindungselement leicht nach innen geneigt fixiert. Dadurch können handelsübliche Rechteckleisten verwendet werden. Die Leinwand liegt nur im Eckbereich auf dem Rahmen auf. Ein Durchzeichnen der Innenkanten der Rechteckleisten auf der Malfläche ist ausgeschlossen.

Handelsübliche Keilrahmen sind aus diesem Grund an der entsprechenden Stelle ausgefräst. Dieser recht aufwendige Verarbeitungsschritt schwächt die Statik zusätzlich: Es wird statisch wichtiges Material entfernt.

Durch die Verwendung des Verbindungselementes können beliebige Rechteckleisten für die Rahmenproduktion eingesetzt werden. Diese Rahmen sind um den Faktor Fünf stabiler.